In den Niederwäldern der Eifel führt ein Phantom sein geheimnisvolles Leben: Nur wenige haben das Glück, dem vom Aussterben bedrohten Haselhuhn (Tetrastes bonasia) in seinem Lebensraum zu begegnen. Das kleine Waldhuhn ist äußerst scheu und im Falllaub sehr gut getarnt. Obwohl ich schon einige gesehen habe, ist mir bis heute noch kein Foto gelungen. Immerhin kann seine Existenz durch Losungsfunde nachgewiesen werden.
Unser einziges Raufußhuhn bewohnt bei uns, anders als in seinem skandinavischen Verbreitungsgebiet und in den Alpen, hauptsächlich bewirtschaftete Niederwälder, die heute selten geworden sind. Reine Buchenhochwälder und Nadelbaummonokulturen sind für das Haselhuhn ungeeignet. In den Hangwäldern entlang unserer Eifelbäche findet es seine letzte Zuflucht. Niemand weiß, wie viele von ihnen noch übrig sind, man geht aber von einer zwei- bis niedrigen dreistelligen Zahl aus.